Eco-Couture: Israelische Mode mit lebenden Bakterien
In Israel finden selbst die entferntesten Berufsgruppen zueinander: Die Modedesignerin Sarine Zaken hat in Zusammenarbeit mit dem Physik-Professor Eshel Ben Jacob eine neue Moderichtung, genannt Eco-Couture, entwickelt. Für ihre Abschlussarbeit suchte Zaken nach einer Möglichkeit, Lebensformen in Kleidungsstücke zu integrieren. Als ein Freund ihr Bilder von der Bakterienspezies Paenibacillaceae zeigte nahm sie sofort Kontakt zu deren Entdecker Professor Ben Jacob auf. Wie sie im Gespräch mit NoCamels berichtet, lud er sie ein, in seinem Labor an ihrem Projekt zu arbeiten. Die beiden Spezies Paenibacillus dendritiformis und Paenibacillus vortex wurden von Prof. Ben Jacob in den 90er Jahren entdeckt. Heute werden sie in der Landwirtschaft und der Medizin verwendet. Für die Designerin Zaken ist vor allem das „soziale Verhalten“ der Bakterien interessant. Sie bilden komplexe Strukturen deren Form unvorhersehbar ist und jedes Mal anders aussieht. Nachdem sie die Kulturen in Petrischalen gezüchtet hat, färbt Zaken sie ein und und verarbeitet die so entstandenen Muster in ihren Kreationen. Zuerst verwendete die Absolventin des berühmten Shenkar College of Engineering and Design in Ramat-Gan die Bakterienmuster für Schmuck. Nun versucht sie daraus auch Kleidungsstücke zu entwerfen und hat erste Ergebnisse bereits ausgestellt.Bilder: Sarine Zaken